Schülerrat informierte sich
Vertreter der St.-Nikolaus-Schule besuchten das Begegnungscafé der Kaller Flüchtlingshilfe – Irakischer Flüchtling hat Wohnung in Kall gefunden
Kall – Das Begegnungscafé der Flüchtlingshilfe Kall zahlt sich dadurch aus, dass es ein Treffpunkt für jedermann ist. Geschlecht, Konfession, Parteienzugehörigkeit, Nationalität – jeder Mensch hat hier den gleichen Wert, jeder Mensch erfährt den gleichen Respekt und die gleiche Aufmerksamkeit. Deshalb kommen auch die unterschiedlichsten Menschen zusammen: Vertreter der Wohlfahrtsverbände, der Kirche, Politiker und Vertreter der Gemeinde.
Dennoch waren es besondere Gäste, die diesen Monat ins Kaller Pfarrheim gekommen waren. Der siebenköpfige Schülerrat der St.-Nikolaus-Schule war mit einem Gastkind, Schulleiterin Andrea Luxenburger-Schlösser sowie den Betreuerinnen Sarah Göbgen und Miguelina Drath erschienen. Vierbeinige Verstärkung gab es in Form von Schulhündin Filli.
Doch warum war der Schülerrat eigentlich da? „Wir haben im Schülerrat über bestimmte Themen wie Krieg, Flüchtlinge und Bildung gesprochen“, teilte Schulsprecherin Leonie mit. „Die Gemeinde hat uns eingeladen, damit wir uns begegnen – und jetzt sind wir da“, ergänzte ihr Vertreter Luic.
Doch natürlich waren die Kinder nicht nur wegen des guten Frühstücks da. Vielmehr wollten sie Kontakte knüpfen. Denn der Schülerrat plant eine Weihnachtsgeschenkaktion für Flüchtlinge, besonders Frauen mit Kindern – und da wollten sie rausfinden, womit sie Flüchtlingen eine Freude machen können. „Wir denken da an Duschzeug und Spielsachen“, sagten Gina und Naomi. „Wir wollen anderen helfen“, fügt David an. Und Jonny meint: „Die Flüchtlinge sollen ruhig kommen, wir haben hier doch genug.“
Große Freude herrschte einen Tisch weiter. Dort unterhielten sich Paul Neufeld, bei der Gemeinde zuständig für Asyl und Flüchtlinge, und der 26-jährige Ahmed angeregt miteinander. Der 26-jährige Iraker lebt seit anderthalb Jahren in Kall und freut sich sehr, bald in seine eigene kleine Wohnung ziehen zu können. „Ich bin sogar allein zur Wohnungsbesichtigung gegangen“, sagt Ahmed in gutem Deutsch. Derzeit absolviert er einen Sprachkursus. Er würde gerne eine Ausbildung machen. Im Irak hat er als Verkäufer im Supermarkt seines Vaters gearbeitet – das könnte er sich auch in Deutschland vorstellen. Ahmed engagiert sich darüber hinaus in der internationalen Sprechstunde. „Dort hat Ahmed mich quasi angelernt“, erzählt Paul Neufeld, der erst seit ein paar Wochen in Kall tätig ist und eng mit der Integrationsbeauftragten Alice Gempfer zusammenarbeitet.
pp/Agentur ProfiPress